Rudern ist für alle ein guter Sport, egal ob mit oder ohne Einschränkung. Bei der Entwicklung von Teilhabemöglichkeiten spielt auch der Wettbewerb eine wichtige Rolle. Bisher waren unsere behinderten Sportler im Verband wenig vertreten, was vor allem dem noch recht geringen Angebot geschuldet war. Nun geht auch der LRV Brandenburg gemeinsam mit dem DRV einen neuen Weg, indem in Rüdersdorf (Brandenburg) eine inklusive Veranstaltung mit mehrheitlich behinderten Sportler/innen durchgeführt wurde, wobei im LRV Berlin die Paras (Handicaps) ihre Regatta seit 2000 innerhalb der Berliner Sommerregatta mit dem Landesentscheid der BRJ und zusätzlichen Rennen im Juniorenbereich der 2. Wettkampfebene ausüben.
Bei bestem Ruderwetter fand am 25./26.6.22, neben den in Berlin stattgefundenen Finals und den Nationalen Spielen 2022 von Special Olympics, in Rüdersdorf Wettbewerbe im Rudern für Menschen mit geistiger Behinderung statt. 18 Ruderer/innen aus 5 Vereinen in 3 Bundesländern trafen sich zum sportlichen Vergleich. In Para-Booten (etwas breiter als Rennruderboote) wurden im Einer und Zweier 8 Rennen ausgetragen. Läufe mit 4 Booten waren keine Seltenheit. Die Strecke von 500m versprach spannende Rennen und knappe Zieleinläufe.
Eine Herausforderung für die Organisatoren bestand in der Zahl der bereitstehenden Para Boote, die jedoch mit längeren Startabständen und Mehrfachnutzungen gemeistert werden konnte. Bisher starteten ID Sportler (Sportler mit geistiger Behinderung) überwiegend in Gig Booten. Leistungswille und Charakter dieser Veranstaltung wurde durch die Nutzung der üblichen Para Rennboote unterstrichen.
Orga-Team und Kampfrichterteam hatten einiges zu tun, konnten zum Glück jede Frage und jedes Problem lösen. Während der Veranstaltung gab es einige Punkte, die es in den kommenden Jahren zu optimieren gilt, um die Teilnahmebedingungen zu verbessern und um für alle Interessierten ein passendes Wettbewerbsangebot zu schaffen.
Im nächsten Jahr soll diese Veranstaltung wiederholt und ausgebaut werden, wobei eine Beteiligung unserer Nachbarnationen vorgesehen ist. Die Aufgaben der Inklusion machen ja an der Grenze nicht halt, sondern sind grenzübergreifend erstrebenswert!
Nicht nur der RV Rüdersdorf Kalkberge e.V. bedankte sich für die Unterstützung und das Gehör des DRV und des mitorganisierenden Landesruderverbandes Brandenburg. Ein besonderer Dank ging an alle Trainer*innen, Betreuer*innenq und den engagierten Helfer*innen, die dieses tolle Event erst möglich gemacht haben.
Aus Berlin waren ein ID Sportler vom RV Rapid am Start, nämlich Sebastian Stuart, der längjährige Erfahrung im Para Boot besitzt und das ID Männer 1x Rennen gewann und sechs ID Sportler*innen vom Berliner Ruder-Club Hevella e.V.
Clara von der Grün, Ferike-Marie Treder, Fabian Neitzel, Maximilian Rudolph (Rudi) Kunze, sowie Dennis und Tom Amschler vertraten hier erfolgreich die Farben von Hevella.
Die ID’s von Hevella haben alle anderen Rennen gewonnen, an denen sie beteiligt waren. Siegreich waren im ID Para 1x der Frauen Clara von der Grün, im ID Mixed 2x Clara von der Grün/Maximilian Rudolph Kunze, im ID Para 2x der Männer Tom und Dennis Amschler. Der ID Para 2x der Frauen mit Clara von der Grün und Ferike-Marie Treder fuhr außer Konkurrenz bei den Männern mit und blieb im Finale am Sonntag gut dran am Feld der Männer. Die Siegerehrung übernahm die Rüdersdorfer Bürgermeisterin, die damit auch den Willen der Gemeinde unterstrich, dass hier was Gutes stattgefunden hat!
Danke an das L-Werk Berlin, welches uns einen Kleinbus zur Verfügung gestellt hatte. Glückwunsch an alle Teilnehmer/innen, denn jede/r gab alles bei dieser teils mörderischen Hitze.
Gerne hätten wir auch bei den Nationalen Spielen der SOD in Berlin teilgenommen, diese Regatta war dennoch eine schöne Ersatzveranstaltung für uns. Wir freuen uns auf’s nächste Jahr!
Text: Monika Tampe / Lutz Bühnert
Bilder: Monika Tampe / Lutz Bühnert