Am Mittwoch, 4.8.21, fand unser letzten Training vor dem Wettkampf in Schwedt statt. Uns wurde vom Veranstalter spontan mitgeteilt, dass die Strecke auf 200m verkürzt wurde und dies übten wir an dem Tag noch ein letztes Mal bevor wir die zwei Para Leihboote abriggerten und verluden. Familie Neitzel hatte uns, zu meiner großen Freude, ein Partyzelt spendiert, damit wir uns in Schwedt vor Sonne oder Regen schützen können. Dieses, sowie eine Bierzeltgarnitur von Hevella, wurde auch noch verstaut, wobei wir letztere in Schwedt nicht benötigten, weil der Veranstalter selbst für Sitzgelegenheiten gesorgt hatte.
Dann war es endlich so weit, am Samstag, 7.8.21 um 6:45 Uhr trafen sich Clara, Ferike (Rike), Rudi, Fabi, Rosi, Wölfi – unser Hänger Fahrer – und ich bei Hevella. Alle waren pünktlich, so dass wir um 7:00 Uhr mit dem geliehenen Bus des L-Werkes und unserem beladenen Hänger schon zur Heerstraße fuhren, um dort Tom und Dennis abzuholen. Auch die beiden waren pünktlich am verabredeten Ort, sodass die Fahrt nach Schwedt nun losgehen konnte. Alle waren aufgeregt, manche noch müde, aber voll motiviert auf die Dinge, die uns in Schwedt erwarten würden.
Die Fahrt dorthin verlief ohne Probleme oder Staus, so dass wir schon kurz nach 9:00 Uhr am Ziel ankamen. Dort luden wir die Boote ab, bekamen unsere Akkreditierungskarten und staunten nicht schlecht, wie viele Menschen sich dort tummelten. Auf dem Sattelplatz suchten wir uns ein schönes Plätzchen am Wasser und waren froh, dass wir unser neues Partyzelt aufstellen konnten, da die Sonne es doch recht gut mit uns meinte. Um 11:00 Uhr begann die feierliche Eröffnungsfeier und kurz vorher trudelten als fröhliche und stolze Hevella-Fans, Barbara, Ingo und Gerd ein, worüber wir uns sehr freuten. Nach den offizielleb Reden und dem vorgetragenen Special Olympics Eid eines Sportlers, erklang die Hymne der Special Olympics über die Lautsprecher:
„Ich gewinn, ich gewinn, egal ob ich Letzter, Zweiter oder Erster bin!“
Da die Melodie zum Schunkeln einlud, schwang ich kräftig unsere mitgebrachte Hevella Flagge und wir alle zusammen unsere Arme fröhlich von links nach rechts. Das steckte einige Sportler und Sportlerinnen mit ihren Trainern und Betreuern der vielen Kanu Teilnehmer an und auch die wichtigen Gäste schwangen ihre Arme nach der Musik hin und her. So wurde es ein fröhlicher Abschluss dieser schöne Eröffnungsfeier.
Bis zum Start war noch ein wenig Zeit, so konnten wir in Ruhe die Boote fertig machen. Inzwischen waren auch fast alle Eltern unserer Hevella Handicaps als Schlachtenbummler eingetroffen, was ich persönlich ganz toll fand! 😘
Fast pünktlich um 13:00 Uhr begannen die Ruder Demorennen. Zuerst startete Clara im Para 1 x und gewann ihr Rennen über 200 m, allerdings ohne Gegnerin, die hatte kurzfristig vorher absagen müssen. Dann waren die Para 2x Männer dran. Hier waren drei Boote am Start. Tom und Dennis gewannen das Rennen und Fabi und Rudi wurden leider knapp Letzte, da es durch den frischen Seitenwind erhebliche Probleme am Start gab. Schade, aber trotzdem gut gemacht! Nun waren die Frauen dran. Clara im Bug mit Rike auf Schlag, fuhren ein einsames Rennen, kamen aber sehr schnell und technisch schön über die Strecke, wie übrigens alle Hevella Handicaps! Danach hatte Fabi sein 1x Rennen. Zu unserer großen Überraschung gewann er sein Rennen mit einer Sekunde vor den Favoriten Sebastian Stuart, der für den RV Rapid aus Berlin-Grünau an den Start gegangen war. Einfach toll! Ich war in Hochstimmung, obwohl schon ziemlich kaputt von dem Einsatz auf dem vollen Steg. Bevor die Mixed 2x mit Fabian und Ferike und mit Clara und Rudi an den Start gehen mussten, gab es zwischendurch ein Kanu Rennen, was natürlich länger dauerte, als ein Ruder Rennen über ebenfalls 200m. Durch seinen Sieg im 1x, war Fabi so stolz und motiviert, dass das nun folgende Mixed Rennen keine Probleme für seine Fitness gab. Trotzdem gewannen hier Clara und Rudi knapp vor Rike und Fabi und dem dritten Boot, einer Renngemeinschaft mit Sebastian und einer Ruderin aus Schwedt. Zum Schluss ging noch ein sogenanntes Unified Sports® Rennen, hier rudern ein behinderter und ein nichtbehinderter Sportler, im Mix 2x über die Strecke, woran wir aber nicht beteiligt waren.
Der Ablauf der Ruder Demorennen verlief schneller, als vorher geplant, sodass Frauke mit ihrem Mann leider zu spät kamen, da Frauke vormittags noch den Rudertermin bei Hevella leitete. Der zügige Ablauf des Renntages lag einerseits an der verkürzten Strecke, denn eigentlich sollten 500 m gerudert werden, was aber nicht wegen des verkrauteten Gewässers ging und andererseits verlief das Wechseln der Boote, zum Erstaunen der Veranstalter, schneller als gedacht! Das war im Nachhinein auch ein Kompliment an die Trainer, Betreuer und Sportler, die hier sehr professionell arbeiteten. Aber auch die Rennen an sich verliefen ohne große Probleme.
Nach unseren Rennen hatten wir noch mit den Machern von SPORTFANAT eine Verabredung zum Interview. Die drehten vor Ort einen Imagefilm der Special Olympics für 2023, wo alle Sportarten vorgestellt werden sollen, natürlich auch Rudern.
Das macht nicht nur den anwenden Verantwortlichen Mut, nun gegenüber den Special Olympics für das Rudern als Sportart zu werben, sondern macht auch die Trainer und Trainerinnen stolz, dass sie so gute Arbeit vorab im Training mit ihren Sportlerinnen und Sportlern geleistet haben.
Nun hoffen nicht nur wir von Hevella, dass die Sportart Rudern bald einen festen Platz bei den Special Olympics findet. Im Jahr 2022 und 2023 werden es wahrscheinlich noch Demorennen sein bei den Nationalen und Internationalen Special Olympics in Berlin. Wir Handicaps von Hevella, sowie sicherlich nicht nur unser ganzer Ruderverein, würden uns jedenfalls sehr freuen, wenn das gelingen könnte!
Damit wir uns aber weiterhin darauf gut vorbereiten können, wollen wir uns für die kommende Saison einen Para 1 x und einen Para 2 x anschaffen. Einige haben für den Einer schon fleißig gespendet, sodass wir nun nur noch für den Para 2 x viele Spenden von euch, oder anderen Unterstützern für unserer Arbeit mit beeinträchtigten Sportlerinnen und Sportlern, benötigen, die ja schon seit vielen Jahren inklusiv am Vereinsleben teilnehmen beim Berliner Ruder-Club Hevella e.V., an Berliner Regatten und an Ruderergometer Wettkämpfen, und nun ein neues sportliches Ziel vor Augen haben, nämlich die Teilnahme an den Special Olympics in der Sportart Rudern.
Monika Tampe
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